Rutschenfelsen

Pünktlich am 31. Mai und bei sprichwörtlichem Kaiserwetter fuhren wir auf die Schwäbische Alb. Unser Ziel war Bleichstetten.

Der Uracher Wasserfall und seine Umgebung gehören zu den beliebtesten Wanderzielen der mittleren Schwäbischen Alb. Nicht weit entfernt vom Wasserfall, oben auf der Hochfläche, bieten die Rutschenfelsen einen fantastischen Ausblick über das Ermstal. Ein Gedenkstein erinnert dort an Ernst Camerer (1836-1919). Er war einer der Gründungsväter und zweiter Vorsitzender des Schwäbischen Albvereins. Der Camererstein steht an seinem Lieblingsplatz ca. 150 m von einem Steinhäusle entfernt. Dies ist ein Relikt des ehemaligen stattlichen Rutschenhofs.

Kaum jemand macht sich Gedanken darüber oder weiß, was es mit dem Wort Rutschen auf sich hat. In diesem Gehöft, das 1681 in der Nachbarschaft zu einer ganzjährig fließenden Quelle entstanden ist, wurden die Ochsengespanne gehalten, die man brauchte, um Brennholz von der Albhochfläche zu einer zunächst hölzernen, später gusseisernen Rutsche vorn am Hannerfels zu befördern. Mit Getöse wurde dort das Holz bis 1797 in der Rutsche zu Tal gelassen, zur Erms transportiert und von dort, bei hohem Wasserstand während der Schneeschmelze auf Erms und Neckar nach Stuttgart geflößt. 12 000 Raummeter Holz wurden auf diese Weise jährlich befördert. So haben der Rutschenhof und der Rutschenfels ihre Namen bekommen.

Manuel Andrack hat in einer Kolumne in den Blättern des Schwäbischen Albvereins festgestellt, dass der Weg zum Rutschenfelsen vor 129 Jahren im jetzigen Zustand gebaut wurde und damit den Spruch bestätigt: „Wer schlug den Weg in Fels und Stein? Es war der Schwäbische Albverein“.

Mit zwei Gruppen ging es dann auf der Albhochfläche auf guten Wegen auf eine Wandertour von 4,5 km und 2 km.

Auch die Senioren von Leben inklusiv machten diesmal die Tour über 4,5 km mit.

Der gemeinsame Abschluss fand im Naturfreundehaus Rohrauer Hütte statt.

Danke an die Wanderführer Klaus Merkle und Dieter Körner für diesen Ausflug.