Aufgrund einem geringen Inzidenzwert, einem ausgearbeiteten Hygienekonzept der Hütten und dem vorbildlichen Verhalten aller Teilnehmer/innen konnte am letzten Juli Wochenende 2020 die diesjährige Mehrtageswanderung des schwäbischen Albverein Oberboihingen stattfinden.
Unser Wanderführer Heiko Mayer führte eine 12 Teilnehmer/innen starke Truppe drei Tage lang vom Brandner Tal über die Schesaplana hinab zum Lünersee und zurück zum Wanderparkplatz nach Brand.
1. Tag: 1.700 Höhenmeter Aufstieg zur Mannheimer Hütte
Im Frühtau zu Berge ging es vom Wanderparklatz an der Panüler Bergbahn bei Kaiserwetter schweißtreibend zur Oberzalimhütte. Die Oberzalimhütte ist die Versorgungshütte der Mannheimer Hütte. Als Vorbereitung für den Leibersteig ist die ausreichende Versorgung mit Rucksackvesper, Kaiserschmarrn, isotonischen Getränken und überteuerten Proteinkeksen besonders wichtig. Der Leibersteig ist ein ausgesetzter Pfad, welcher in den Felsen gesprengt wurde. Es handelt sich um einen alpinen Weg bei welchem absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich ist. Am späten Nachmittag kommen wir stolz und erschöpft an unserem ersten Übernachtungsquartier auf 2.500 Höhenmeter an. Die erholsame Nacht endet für viele in den frühen Morgenstunden aufgrund des Schnarchens eines Waldbären.
2. Tag: 1.300 Höhenmeter Auf- und Abstieg zum Schesaplanasattel
Mit Grödel und kurzer Hose ging es an diesem Morgen über den Gletscher und dessen Schneefelder zum Schesaplana-Sattel. Verglichen mit Bildern aus der Hütte kann man an dieser Stelle den Klimawandel nicht leugnen. Gegen Mittag erreichten wir das Gipfelkreuz auf 2.965 Höhenmeter und wurden mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Die Schesaplana ist der höchste Berg im Rätikon und gehört noch zu den Ostalpen. Danach erfolgte ein beschwerlicher Abstieg zur Lünerhütte. Diese wurde aufgrund einer Schneelawine komplett neu errichtet. Ein Besuch dort ist nur zu empfehlen!
Nachdem sich zwei Wanderteilnehmer im wunderschönen Lünersee eine Abkühlung verschafften, ging es vorbei am Staudamm hoch hinauf zur Lünerkrinne und wieder abwärts zur Heinrich-Hueter-Hütte. Dort nächtigten wir unterhalb vom Zimbajoch nach einem großartigen Abendessen in geselliger Runde mit unterhaltsamen Geschichten.
3. Tag: 1.000 Höhenmeter Auf- und Abstieg über das Saulajoch und den böse Tritt hinunter nach Brand
Nach einem reichhaltigen Frühstück begann der Abmarsch über das Saulajoch wieder hinunter zum Lünersee, über den Bösen Tritt in Richtung Wanderparkplatz. Da die Seilbahn zur Douglas-Hütte am Lünersee noch nicht in Betrieb genommen wurde, kommen uns auf dem alpinen Gelände sehr viele Großstadtabenteurer mit Sandalen und Hawaiihemd entgegen, welche bei dem ein oder anderen ein Schmunzeln verursachten. Pünktlich zum Regenguss erreichen wir gesund, erschöpft, aber Stolz auf unsere Tour die Autos an der Panülerbahn.
In Summe können wir auf ein beeindruckendes, lustiges, kulinarisches, isotonisches und kräftezehrendes Wanderwochenende bei schönem Wetter in bester kameradschaftlicher Gesellschaft zurückblicken. Allen Teilnehmern/innen vielen Dank!
An dieser Stelle möchten wir uns bei Wanderführer Heiko Mayer nicht nur für die Organisation, sondern auch für die ständigen Updates hinsichtlich aktueller gesetzlicher Regelungen des Coronavirus sowie den Vorgaben der Hüttenwirten bedanken.