Schlechter hätten die Bedingungen heute kaum sein können. Regen und in höheren Lagen Schnee!
Und wir schreiben den 21. April!
Doch wer glaubt, so etwas hält den Albverein zurück, der täuscht sich aber! So trafen sich 4 Unerschrockene im Schulhof, um zu wandern. Es reichte ein Auto, um die komplette Mannschaft (mit Frau) zum Startplatz nach Dettingen/Erms zu befördern. Während es in Oberboihingen noch grün war, begrüßte uns der Wanderparkplatz Paradieswegle auf 522 m über NN in blütenweiß. Außerdem gab es noch leichten Schneefall. Trotzdem wurden die Wanderschuhe geschnürt.
Erst kam die Erklärung, weshalb wir hier im Goldland sind. Das Goldland wird Goldland genannt, weil dort früher keltische Goldmünzen gefunden wurden. Die etwa 2000 Jahre alten Münzen machten den kargen und steinigen Boden im Goldland etwas „reicher“. Die Goldmünzen haben eine gewölbte Form und werden „Regenbogenschüsselchen“ genannt. Sie kamen beim Pflügen aus tieferen Erdschichten an die Oberfläche. Wenn der Regen sie blank gespült hatte, konnte man sie entdecken. Nach dem Regenbogen sind sie benannt, weil Goldmünzen nach altem Aberglauben vom Regenbogen herabtropfen und sich an seinem Fuß sammeln.
Dann ging es los. Der Schneefall ließ nach und die seitlichen Gebüsche verneigten sich vor unserem Mut, oder doch nur der Schneelast wegen, egal. So erreichten wir das Kloster der EBK-Blumenmönche.
EBK ist die Abkürzng für „Evangelische Bruderschaft Kecharismai“ eine Lebens- und Dienstgemeinschaft aus Brüdern, Schwestern und Ehepaaren. Und Kecharismai bedeutet: „Gott gibt und schenkt aus Gnade“.
Danach ging es steil bergab ins Ermstal. Durch den Ortsrand von Dettingen wird die Erms, die Bahnlinie und auch die Bundesstraße überquert. Es folgt der steile Anstieg zum Calver Bühl, einem Überbleibsel des „Schwäbischen Vulkans“.
Leider war es dort zu kalt und zugig, so wurde die Mittagsrast beim naheliegenden, windgeschützten Brunnen eingelegt.
Zurück in der Ortsmitte von Dettingen beim Schlössle gab es die Information, was Dettingen und Oberboihingen gemeinsam haben. Von 1482 bis 1516 war hier so wie in Tachenhausen ein Kloster der „Kanoniker vom gemeinsamen Leben“ Ein Besuch der überwältigenden Stiftkirche rundete die Kulturinformationsrunde ab.
An einem namenlosen Bächlein entlang ging es zurück ins Goldland. Dort angekommen verzehrten wir die unterwegs gefundenen Regenbogenschüsselchen.
Die Einkehr im Albvereinsheim in Oberboihingen beendete diese herausfordernde Tour (14 km und 420 hm).
Wanderführer Martin Mendl bedankte sich bei den Teilnehmern.