Die erste Hälfte des Westweges von Pforzheim bis Hausach wurde kürzlich von einer Wandergruppe des Schwäbischen Albvereins in Angriff genommen, vorbereitet von den Wanderführern Hannelore und Richard Haußmann und Erich Haas. 21 Teilnehmer aus verschiedenen Ortsgruppen des Teck-Neuffen-Gaues und zwei Wanderfreunde aus Haguenau im Elsass trafen sich am Hauptbahnhof in Pforzheim. Nach dem Besuch der Schlosskirche gings durch die Innenstadt auf dem Uferweg der Enz dem Westweg-Portal „Kupferhammer“, dem eigentlichen Ausgangspunkt des Westweges, entgegen. Dicke Rucksäcke und einheitliche T-Shirts verrieten das Vorhaben.
Nach kurzem Anstieg auf die Nagoldhöhen und über die Enzhalde der Enz entlang, erreichte die Gruppe das schöne Wanderheim des Schwarzwaldvereins in Neuenbürg. Nach der Schlossbesichtigung mit einer Darstellung des Märchens „Das kalte Herz“ von W. Hauff gings wieder zurück ins Wanderheim zur Übertragung des Fußballspiels der WM und zum Abendessen.
Am zweiten Tag führte die Wanderstrecke vom Dreimarkstein bei Dobel nach Kaltenbronn. Blühende Orchideen und Fingerhüte in allen Größen grüßten die Wandergruppe am Wegesrand. Herrliche Ausblicke in die Rheinebene waren der Lohn für die Anstrengungen. Am Tag darauf stand die „Königsetappe“ der Woche bevor. Am Hohlohturm (Kaiser-Wilhelm-Turm) vorbei und auf einem Schwellenpfad durch ein Hochmoor ging es auf schattigen Wegen nach Forbach im Murgtal. Vor dem Abstieg konnte vom „Latschigfelsen“ ein herrlicher Ausblick ins ehemalige Tal der Flößer und zu den Vogesen genossen werden. Der anschließende Aufstieg zur Schwarzenbachtalsperre und zur „Badener Höhe“ verlangte von den Wanderern die letzten Reserven.
Vom Quartier „Bergwaldhütte Sand“, über Unterstmatt, war am nächsten Tag bald die Hornisgrinde, der höchste Berg des Nordschwarzwaldes, erreicht. Straßburg und die Vogesen grüßten von der Ferne. Auch dem Mummelsee wurde ein Besuch abgestattet, bevor das Tagesziel „Darmstädter Hütte“ die Wanderer empfing. Pünktlich zum Start der nächsten Etappe über den „Ruhestein“ war unser Tagesgast und Mitwanderer Manuel Andrack eingetroffen. Von oben wurde kurz der Blick zum Wildsee genossen und am Urnengrab Julius Eutings, dem Gründer des Vogesenclubs und des Deutschen Wanderverbandes, gedacht. Eine Rangerin vom Naturschutzzentrum Ruhestein begleitete die Gruppe von hier aus mit geologischen Beiträgen vom „Urknall“ bis zur „Jetztzeit“ und beantwortete Fragen der Teilnehmer über die Entstehung der „Grinden“ und über den Nationalpark. Ein Besuch des Lotharpfades war sicher der Höhepunkt dieser Tour. Wie sich die Natur in 15 Jahren entwickelt, darüber konnte jeder nur staunen. Kurz vor dem Tagesziel Kniebis verabschiedete sich die Wandergruppe von ihrem Mitwanderer Manuel Andrack.
Auf einem schönen Höhenweg mit meist schmalen, nadelgepolsterten Pfaden ging es dem letzten Quartier entgegen. Dem tief unten liegenden „Glaswaldsee“ wurde ein kurzer Blick gewidmet, bevor sich wieder eine herrliche Aussicht ins Rheintal und zu den Vogesen öffnete. Am Harkhof war das Tagesziel erreicht.
Die letzte Tour führte über den Spitzfelsen nach Hausach zum Bahnhof. Von dort wurde per Bahn die Heimreise angetreten. Nach sieben sonnigen Wandertagen mit ca. 130 Kilometern waren alle Teilnehmer müde aber stolz über ihre erbrachte Leistung und träumen von einer Fortsetzung.