Trotz mäßigem Wetterbericht fanden sich 17 Wanderer in Plüderhausen ein, um im Vorfeld zu sehen, was das Grünprojekt „Remstalgartenschau“ dieses Jahr bieten kann. Zuerst ging es steil hinauf zu dem Streuobstwiesengürtel oberhalb der Ortschaft. Dort warteten gleich zwei Besonderheiten auf die Wandergruppe. Zum einen gibt es in Plüderhausen schon seit Mitte der 90er-Jahre die Tradition, dass frischvermählte Brautpaare einen Baum auf einer gemeindeeigenen Streuobstwiese pflanzen können. Diese Tradition inspirierte den Architekten Uwe Schröder aus Bonn im Rahmen des Architekturprojekts der Gartenschau für Plüderhausen einen Hochzeitsturm zu planen. Dieser weißgetünchte, schmucke Backsteinbau steht in exponierter Aussichtslage und kann seit diesem Jahr für Vermählungen genutzt werden Die Heiratswilligen betreten durch zwei getrennte Eingänge den Turm, geben sich im Innenraum das Ja-Wort und können den Turm „Hand-in-Hand“ durch den großen Ausgang wieder verlassen. Danach können sie gleich noch ihren Baum pflanzen.
Weiter ging es Richtung Wald, wo ein Kleindenkmal das nächste Ziel war. Der „Königstein“! Er wurde von den Förstern 1841 zu Ehren König Wilhelm I. gestiftet. Anlass war dessen 60. Geburtag und das 25jährige Regierungsjubiläum. Ein Ereignis, das damals auch im Ländle allerorten gewürdigt wurde, vor allem aber in Bad Cannstatt mit dem „Festzug der Württemberger“ im Rahmen des Volksfestes.
Weiter ging es über den neu als Traumtour vom Dt. Wanderverband zertifizierten Premiumwanderweg „Neun-Ränkles-Weg“ durch typische, wildromantische Keuperklingen zum Hohberg. Dort konnte die Gruppe in der von Schülern der Hohbergschule erbauten Schutzhütte ihr Rucksackvesper verzehren. Gut gestärkt auf dem Weg ins Tal lockten Weitblicke zu den Kaiserbergen und über den Schurwald Richtung Schwäbische Alb. Über den Elisabethenberg und den Panoramaweg mit herrlichen Blicken ins Remstal und zum Naherholungsbebiet der Plüderhäuser Badeseen ging es zurück nach Plüderhausen.
Dort erläuterte die Landschaftsarchitektin Nicole Kleinknecht, wie die neugestaltete Fläche am Anger für die Gartenschau aufgewertet wurde. Weiter ging es durch die Ortsmitte, die zeitgemäß für die Bürger umgestaltet wurde zur Rems. Beeindruckend war auch, was die Plüderhäuser Künstlergruppe ART5 für den eigens für die Gartenschau eingerichteten Künstlerpfad entlang der Rems auf die Beine gestellt hat. Ein Weg zum Nachdenken und Staunen mit Kunst und Natur.
Es war sicher nicht der letzte Besuch der Teilnehmer im Gebiet der Remstalgartenschau.