„Gegen den Strom“

Alpine Wandertage im Lechquellgebirge
Anfang August war die Ortsgruppe Oberboihingen des Schwäbischen Albvereins zum Bergwandern im Lechquellgebirge. Die zehn Teilnehmer waren von den drei Wanderungen, bei der jede ihren eigenen Charakter hatte, täglich aufs Neue begeistert.
Los ging es in Lech, das 2004 zum schönsten Dorf Europas gekürt wurde. Die 1. Etappe des Lechwegs, die vom Formarinsee nach Lech führt, stand auf dem Programm – aber eben „gegen den Strom“, also von Lech zum smaragdgrünen Formarinsee. Entlang des jungen Lechs, der sich wild sprudelnd über Felsen stürzt oder ruhig glitzernd dahinfließt wanderte die Gruppe weg vom quirligen Lechtal in die ruhige Bergwelt. Über den Felsensteig hoch über dem Ostufer des Formarinsees erreichten sie die Freiburger Hütte, die 2015 zum schönsten Platz Österreichs gewählt wurde.
Der nächste Tag begann wolkenlos mit herrlicher Fernsicht. Ideal für die große Tour. Gegenüber der Hütte thronte der riesige Felsklotz der Roten Wand. Ihn galt es heute zu umrunden. Auf der ersten Hälfte des Weges trafen die Wanderer in der einsamen Bergwelt auf Schneehühner und viele Murmeltiere. Auf der weiteren Strecke im Bereich der Alpen Klesenza und Laguz waren auch ein paar Wanderer anzutreffen. Nach 19 km und 930 hm war die Tour bei der Freiburger Hütte wieder beendet. Die angekündigten Gewitter entluden sich glücklicherweise erst am späten Abend. So begann der dritte Tag wolkenverhangen mit viel Feuchtigkeit in der Luft. Alle waren froh, dass die heutige Tour kürzer war, denn für den Nachmittag war erneut Regen angekündigt. Ziel war das „Steinerne Meer“, entstanden vor 200 Mio. Jahren, als sich hinter Korallenriffen ein Lagunenmeer bildete. Unzählige Versteinerungen galt es in dem zerklüfteten Gelände zu entdecken. Die Wolken lagen dicht über der mit Spalten durchzogenen Hochfläche und machten die unheimliche Kulisse perfekt, als die Wanderführer den Aberglauben über des „Teufels Hufabdrücke“ aufklärten. Handelte es sich doch nur um versteinerte Melagodonten,  im Volksmund auch als Kuhtrittmuschel bezeichnet, die einst im Meeresgrund im Sand steckten. Der Abstieg führte die Gruppe pünktlich zur Abfahrtszeit an die Bushaltestelle Formarinalpe, wo alle in den Wanderbus stiegen und glücklich Richtung Lech zurück fuhren. Auf halber Strecke wurde die Fahrt noch für eine Abschlusseinkehr im urigen Älpele unterbrochen.
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