Die Singgruppe der Ortsgruppe Oberboihingen feiert Jubiläum
„Der Fröhlichkeit die Türen auf, ein Lied für den Abend gesungen.“ So heißt der Anfang eines Liedes aus dem Repertoire der Oberboihinger Singgruppe im Schwäbischen Albverein. Singen in froher Runde macht Spaß, Singen in der Gemeinschaft tut gut. Das ist es, was Männer und Frauen seit 70 Jahren antreibt, sich alle vierzehn Tage zu einem Abend mit Singen und Geselligkeit zu treffen.
Im Jahr 1947 war es, als der damalige Vorstand Friedrich Adam zum Singen in sein Wohnzimmer einlud. Damals gab es noch kein Vereinsheim. Etwa 20 Sängerinnen und Sänger machten den Anfang. Als im Jahr 1955 ein schmuckes Albvereinsheim entstand, konnten die Singstunden im eigenen „Häusle“ stattfinden. Heute sind es über 40 Mitglieder, die regelmäßig zum Singen kommen. Der Einzugsbereich hat sich in den letzten Jahren vergrößert. Außer Oberboihinger kommen auch Sangesfreudige aus Reudern, Wendlingen, Raidwangen und Neckarhausen.
42 Jahre lang lag die Leitung der Singgruppe in den Händen der Familie Paul und Else Mendl. Seit nahezu 20 Jahren ist Peter Fischer, ehemaliger Rektor der Kirchrainschule, Leiter der Gruppe, der mit dem Akkordeon begleitet.
Gesungen werden Volks- und Wanderlieder, Fahrten- und Heimatlieder und Lieder der Jahreszeiten. Im Lauf der Jahrzehnte ist ein riesiges Repertoire mit über 500 Liedern entstanden, das immer mal wieder erweitert wird. Gesungen wird aus dem Taschenliederbuch TaLiBu, dem Wanderliederbuch des Schwäbischen Albvereins und aus einem eigens vom Leiter zusammengestellten Liederalbum. So soll altes und volkstümliches Liedgut erhalten und gepflegt werden. Geschichten von Liedern, ihren Dichtern und Komponisten erschließen zusätzlich Text und Musik. Singen, Geselligkeit, Fröhlichkeit, Gemeinschaft, das gibt den Singstunden Sinn und Ziel. Es geht über die Pflege eines Kulturgutes hinaus, denn „Singen“, ist der Leiter der Singgruppe überzeugt, „befreit“, lässt die Sorgen des Alltags für ein paar Stunden hinter sich und lockt Glückshormone hervor. Zufriedene und frohe Gesichter nach dem Singen bestätigen das.
Im jahreszeitlichen Reigen der Singgruppe gibt es wiederkehrende Feste wie das Fasnetssingen, das Sommersingen im Freien und das Weihnachtssingen mit besonderen Programmen und Darbietungen. Höhepunkt ist das Offene Singen, zu dem einmal im Jahr, abwechselnd im Frühjahr oder im Herbst, öffentlich eingeladen wird. Da ist dann das Albvereinsheim proppenvoll. Und außer Sängern und Sängerinnen finden sich etliche Musikanten mit verschiedenen Instrumenten ein, um den Gesang zu begleiten. Das Offene Singen hat immer ein besonderes Motto, nach dem die Lieder ausgewählt werden. In den letzten Jahren waren das etwa „Lieder der Berge“, „Komm, lieber Mai“ oder „Wandern und Wanderschaft“.